Patentiertes Reibsystem als Alternative zu Permanentmagneten
Wenn industrielle Forschung und Anforderungen von Servomotor-Herstellern aufeinandertreffen, entstehen echte Innovationen. So zum Beispiel eine Federkraftbremse von KEB Automation, die aus mehreren Gründen aufhorchen lässt. Denn die Bremse mit patentiertem Reibsystem kann sich in Sachen Performance mit Permanentmagnetbremsen messen, kommt jedoch gänzlich ohne Seltene Erden als Rohstoff aus. Warum gerade dieser Aspekt derzeit relevanter denn je ist.
Seltene Erden sind einer der wichtigsten Bestandteile von Permanentmagneten und somit auch für Permanentmagnetbremsen essenziell. Mit kompakten Maßen bei gleichzeitig hoher Performance setzen Modelle wie die COMBIPERM P2 in Bereichen wie der Medizintechnik oder bei Servomotoren Standards. Durch geopolitische Veränderungen und damit einhergehende Beschränkungen bei der Ausfuhr Seltener Erden, sind Auswirkungen auf Verfügbarkeiten und Lieferzeiten nicht auszuschließen. Was also ist zu unternehmen, wenn dennoch Bremsen mit den Eigenschaften von Permanentmagnetbremsen benötigt werden?
Kein Grund zur Sorge, meint Thorsten Nolte, Vertriebsingenieur Bremsen und Kupplungen bei KEB: „Wir bieten unseren Kunden eine Federkraftbremse, die über eine vergleichbare Performance wie eine Permanentmagnetbremse verfügt – und dabei komplett unabhängig von Seltenen Erden ist.“ Was die Bremse einzigartig macht: ein patentiertes Reibsystem, das ohne Dauermagnete funktioniert. Das Reibsystem ist – wie die ganze Bremse – „Made in Germany“ und wurde am Standort in Barntrup entwickelt. Mehr Drehmoment und mehr Notstopps werden realisiert und ein hohes Maß an Sicherheit in der Anwendung herbeigeführt. Nicht zuletzt wird durch das Reibsystem die Feinstaubbelastung gen Null gesenkt und die Drehmomentstabilität in der Anwendung über alle Temperaturbereiche hinweg sichergestellt.
Innovation für Servomotoren
Das patentierte Reibsystem macht die Federkraftbremse zu einer echten High-Performance Haltebremse. Das Prinzip hinter dem innovativen System fußt auf der entstehenden Reibung zwischen Reibscheibe, Anker und Flansch, wobei die Bewegungsenergie in Wärme umgewandelt und die Bewegung gestoppt wird. „Das Reibsystem ermöglicht einen Drehmomentbereich von 0,5 Nm bis 60 Nm. Damit sind ideale Voraussetzungen für Anwendungen mit erhöhten Sicherheitsanforderungen gegeben“, sagt Nolte. Optimiert ist das System für den Einsatz in Servomotoren, da hier hohe Leistungen bei gleichzeitig eingeschränktem Bauraum realisiert werden können. Aber auch in fahrerlosen Transportsystemen (AGVs) oder in der Robotik wird es als kundenspezifische Variante genutzt.
Gerade wenn es darum geht, Verlässlichkeit und Planbarkeit in die eigenen Produktionsprozesse zu bringen, lohnt sich ein genauerer Blick auf die Federkraftbremse. Denn ihre Produktion hängt nicht von der Verfügbarkeit von Materialien wie Seltenen Erden ab. „Das ist eine Win-win-Situation“, sagt Nolte. „Wenn wir bei KEB möglichst weit im Voraus eine Einschätzung zum Bremsen-Bedarf der Anwender erhalten, können wir Anpassungswünsche bestmöglich berücksichtigen und die Produktion entsprechend planen. Und unsere Kunden bieten wir durch die hohe Fertigungstiefe und die Materialunabhängigkeit eine optimierte Verfügbarkeit der Bremsen.“
Seltene Erden und Bremsen: Steigen Sie hier noch tiefer in das Thema ein.
