Motor für maximale Unabhängigkeit und beste Performance
In vielen Elektromotoren finden sich Seltene Erden. Durch sie werden Permanentmagnete ermöglicht, die wiederum relevant für die jeweilige Leistung und Effizienz des Motors sind. Allerdings unterliegt die Verfügbarkeit Seltener Erden spürbaren Schwankungen – und das hat Auswirkungen auf die Lieferketten insgesamt. Mit den Synchron-Reluktanzmotoren zeigt KEB Automation eine Möglichkeit auf, materialunabhängig zu werden. Doch das ist nicht der einzige Vorteil, den die Motoren bieten.
Aus gleich mehreren Gründen hat sich der Einsatz von Seltenen Erden in Motoren bewährt – seien es die geringen Effizienzverluste oder die optimierte Hitzebeständigkeit. Mit Blick auf die zunehmend eingeschränkte Verfügbarkeit des Rohstoffs lohnt es sich aber auch, einen Blick auf Synchron-Reluktanzmotoren zu werfen, die auf den Einsatz von Seltenen Erden verzichten. „Technisch basiert der Synchron-Reluktanzmotor auf einem rotierenden Magnetfeld, aber ohne Permanentmagnete“, sagt Kerim Demirtas, Vertriebsingenieur bei KEB Automation. „Synchron-Reluktanzmotor und Asynchronmotoren ähneln sich in der Konstruktion. Der Rotor hat Bereiche mit Luft und Bereiche mit Eisen. Das bedeutet, dass die physikalischen Eigenschaften entlang der verschiedenen Richtungen innerhalb des Rotors variieren.“

Einfach und kostensparend
Der Rotor nutzt das Reluktanzmoment (Unterschiede in der magnetischen Leitfähigkeit). Bestimmt wird die Reluktanz im Wesentlichen von den Bereichen auf dem Rotorblech, die mit Luft gefüllt sind und eine magnetische Barriere bilden. Die Folge: Es entstehen Bereiche, durch die der magnetische Fluss bevorzugt fließt. Der grundsätzlich einfach gehaltene mechanische Aufbau der Motoren und die daraus resultierende weniger komplexe Wartung sind neben der Robustheit Eigenschaften des Synchron-Reluktanzmotors, die in der Praxis Zeit und Geld sparen. Hinzu kommt, dass Wartungen häufig vor Ort durch den Maschinenbauer selbst durchgeführt werden können. All diese Punkte machen den Motor zu einer spannenden Option für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen.
So ist die hinter den Synchron-Reluktanzmotoren steckende Technologie etwa in Extruderanwendungen im Bereich der Kunststofftechnik gefragt. Aber auch in Verpackungsanlagen, der Draht- und Blechbearbeitung oder in Holzbearbeitungsmaschinen kommen die Motoren zum Einsatz. Drehzahlgeregelte Pumpen, Papier- und Kartonfertigungslinien, Werkzeugmaschinen oder auch Recyclinganlagen sind weitere Einsatzmöglichkeiten.
Der Weg zur optimalen Motorperformance
Bei KEB stehen ganze Systemlösungen im Vordergrund, sodass Anlagen- und Maschinenbauer Komplettlösungen für Automatisierungs- und Antriebsaufgaben aus einer Hand erhalten. Deshalb bietet sich der Betrieb der Synchron-Reluktanzmotoren im Zusammenspiel mit den KEB Drive Controllern an.
„Synchron-Reluktanzmotoren mit den COMBIVERT F6 Drive Controllern zu kombinieren ist aus verschiedenen Gründen sinnvoll. Denn in Kombination entsteht ein optimal abgestimmtes Antriebssystem, bei dem Regelung, Motorparameter und applikationsspezifische Aspekte ineinandergreifen“, sagt Demirtas. Je nach den Anforderungen der Applikation stünden sowohl Umrichter als auch Motoren in unterschiedlichen Leistungsklassen zur Verfügung und würden individuell abgestimmt. Anwender würden darüber hinaus von geberloser Sicherheitstechnik und hohen Wirkungsgraden profitieren.
Gut zu wissen
Auch im Bereich der Bremsen spielen Seltene Erden eine nicht zu unterschätzende Rolle. Mit einem patentierten Reibsystem hat KEB eine Lösung im Portfolio, die unabhängig von Seltenen Erden und 100 Prozent Made in Germany ist.
