Für die Auslegung der Bremsen und Kupplungen sind das erforderliche Bremsmoment, die Wärmebelastung, Bremszeit und Lebensdauer maßgebend.
KENNMOMENT M2
Damit die Bremsen und Kupplungen auch unter extremen Bedingungen sicher funktionieren, muss das erforderliche Kennmoment Merf mit einem Sicherheitsfaktor K
beaufschlagt werden. Die Wahl des Sicherheitsfaktors K hängt wesentlich vom Einsatzfall ab. Das dynamische Drehmoment kann erheblich
niedriger sein als das Nennmoment.
ERFORDERLICHES BREMSMOMENT Merf
Das erforderliche Bremsmoment ist häufig eine Mischform aus dynamischer und statischer Belastung. Bei der Wahl des Vorzeichens ist darauf zu achten,
ob das Lastmoment ML die Verzögerung unterstützt oder entgegenwirkt.
Das dynamische Bremsmoment MA (Nm) wird berechnet aus dem Massenträgheitsmoment J (kgm²) 1) und der Winkelbeschleunigung α (s⁻²).
WÄRMEBELASTUNG
Die alleinige Auslegung nach dem erforderlichen Bremsmoment ist nur in sehr wenigen Fällen zulässig. Beim Abbremsen oder Beschleunigen der Last
und der auf die Welle reduzierten Massenträgheitsmomente J wird die kinetische Energie in Wärme umgewandelt (Reibarbeit). Die zulässige Reibarbeit
in Abhängigkeit der Schalthäufigkeit darf hierbei nicht überschritten werden.
Bitte beachten Sie, dass die maximal zulässige Reibarbeit nur bis zur entsprechenden Drehzahl gültig ist. Bei Nothalt aus der maximalen Drehzahl liegt
die maximal zulässige Reibarbeit unter den angegebenen Werten.
LEBENSDAUER
Die Lebensdauer hängt wesentlich von der Spitzentemperatur beim Abbremsen ab. Diese ist von Drehzahl und Verzögerungszeit und augenblicklichem
Bremsmoment abhängig.
Allgemeingültige Angaben zur Lebensdauer, die für alle Betriebsbedingungen gelten, sind deshalb nicht möglich. Aussagen können für den Einzelfall
nur unter Kenntnis aller Betriebsbedingungen getroffen werden. Die minimal zulässige Belagstärke (COMBISTOP) gmin darf zu keinem Zeitpunkt unterschritten
werden.
Legende
| α | Winkelbeschleunigung | s⁻² |
| J | Massenträgheitsmoment 1) | kgm² |
| K | Sicherheitsfaktor (K ≥ 2) | - |
| Ln | Lebensdauer bis zum Nachstellen 2) | - |
| Ma | dynamisches Drehmoment | Nm |
| Merf | erforderliches Drehmoment | Nm |
| ML | Lastmoment 3) | Nm |
| M2N | Nennmoment 4) | Nm |
| n | Drehzahl | 1/min |
| P | Motorenleistung | kW |
| PR | Reibleistung | J/s |
| P20 | Leistungsaufnahme bei 20 °C | W |
| t | Beschleunigungs-/Abbremszeit | |
| t1 | Einschaltdauer | ms |
| WR | Reibarbeit | J |
| WR0,1 | Reibarbeit bis zum Erreichen von 0,1 mm Abrieb | J |
| S | Schaltungen pro Sekunde | s⁻¹ |
| ω | Winkelgeschwindigkeit | s⁻¹ |
| X | Nennluftspalt | mm |
| Xn | Luftspalt, bei dem eine Nachstellung empfohlen wird | mm |
| gmin | minimal zulässige Belagstärke | mm |
Abweichungen COMBIBOX
- Summe der auf die Drehzahl der COMBIBOX reduzierten Massenträgheitsmomente plus Massenträgheitsmoment der zu beschleunigenden bzw. abzubremsenden COMBIBOX-Teile.
- Anzahl der Schaltungen bis zum Nachstellen. Hierbei ist zu beachten, dass bei Typ 06 und 10 sowohl die Reibarbeit WR der Kupplung als auch die Reibarbeit WR der Bremse zu berücksichtigen ist.
- Bei der Wahl des Vorzeichens ist darauf zu achten, ob das Lastmoment die Beschleunigung bzw. die Verzögerung unterstützt oder entgegenwirkt.
- Die angegebenen Nennmomente werden nach einer Einlaufphase bei 100 min-1 sicher erreicht. Im Neuzustand und bei wesentlich höheren Drehzahlen sind die Drehmomente unter Umständen geringer.








