Gibt es Bremsen, die ohne seltene Erden auskommen? Wie können Sie die Verfügbarkeit von Bremsen auch unter sich wandelnden Rahmenbedingungen sicherstellen? Vor dem Hintergrund globaler Lieferketten und veränderter Ausfuhrbestimmungen stellt sich daher zunehmend die Frage: Welche Alternativen gibt es?
Sie heißen Neodym, Samarium oder Dysprosium und sind häufig Bestandteil von Bremsen: Seltene Erden. Aufgrund ihrer magnetischen Eigenschaften findet man sie in Permanentmagnetbremsen. Einer der häufigsten Werkstoffe in diesem Bereich ist etwa die Legierung Neodym-Eisen-Bor.
Auf dieser Seite zeigen wir Ihnen, wie Sie mit KEB Automation unabhängig von Seltenen Erden werden und wie zum Beispiel unser neues patentiertes Reibbelagsystem Abhilfe schaffen kann. Durch eine hohe Fertigungstiefe und Produkte „Made in Germany“ sind Sie für die Zukunft sicher aufgestellt.

Kevin Zysk
Vertriebsleiter Bremsen & Kupplungen
Welche Alternativen zu seltenen Erden bietet KEB Automation?
Mit Blick auf optimale Planbarkeit und Lieferzeiten sind vor dem Hintergrund aktueller Ausfuhrbestimmungen vor allem Bremsen interessant, die gänzlich unabhängig von Materialien wie Seltenen Erden sind. Eine Alternative zu den Permanentmagnetbremsen bietet KEB deshalb mit einem neuen patentierten Reibbelagsystem, dass ohne Dauermagneten auskommt. Die High-Performance Haltebremse COMBISTOP S1 beispielsweise verfügt über dieses Reibbelagsystem und ist sicherlich auch künftig eine spannende Option, wenn es um größtmögliche Materialunabhängigkeit geht. Ein großer Vorteil der S1: Es handelt sich um eine Federkraftbremse, die keine magnetischen Materialien benötigt und dennoch eine vergleichbare Performance wie eine Permanentmagnetbremse auf gleichem Bauraum bietet. Außerdem kann durch die COMBISTOP S1 die Feinstaubbelastung gegen Null gesenkt werden.
Welche Einschränkungen gibt es aktuell bei Bremsen mit Seltenen Erden?
KEB setzt in seiner Bremsenproduktion auf eine sehr hohe Fertigungstiefe, einzelne Materialien wie eben jene Seltene Erden werden jedoch aus Drittstaaten importiert. Durch sich verändernde geopolitische Voraussetzungen verändert sich auch der Zugang zu den Seltenen Erden. So bestehen verschärfte Exportkontrollen, die die Verfügbarkeit der Materialien beeinflussen und erhöhte Lieferzeiten mit sich bringen. Damit Kunden von KEB unter diesen Bedingungen bestmöglich planen können, ist es von Vorteil, KEB frühestmöglich den geplanten Bedarf an Bremsen mitzuteilen, in denen Seltene Erden enthalten sind. KEB berät Anwender aber auch bei der Auswahl geeigneter alternativer Bremsen, die in der Regel mit kürzeren Lieferzeiten zur Verfügung stehen.

Was genau ist das Reibbelagsystem und wie funktioniert es?
Ein Reibbelagsystem ist ein mechanisches System, das zum sicheren Halten der Bewegung eines Motors eingesetzt wird. Dabei wird die Reibung zwischen zwei Oberflächen genutzt, um Bewegungsenergie in Wärme umzuwandeln und so die Bewegung zu stoppen oder zu verlangsamen. KEB hat ein Reibbelagsystem im Angebot, dass zu 100 Prozent Made in Germany ist. Es wurde in Barntrup entwickelt und gefertigt und ist eine patentierte Lösung speziell für den Einsatz in Servomotoren. Aber auch in fahrerlosen Transportsystemen (AGVs) oder in der Robotik wird das Reibbelagsystem als kundenspezifische Variante genutzt. Die Leistung des Reibbelags in der Federkraftbremse entspricht der Performance einer Permanentmagnetbremse. Integriert ist das patentierte System in der COMBISTOP S1. Für die Entwicklung dieser temperatur- und reibwertstabilen Federkraftbremse hat KEB das Siegel der Bescheinigungsstelle Forschungszulage (BSFZ) erhalten, das die Innovationskompetenz von Unternehmen belegt.
Was steckt hinter „100 Prozent Made in Germany“?
Federkraftbremsen, Permanentmagnetbremsen und -kupplungen oder arbeitsstrombetätigte Kupplungen und Bremsen: Sie alle sind in kundenspezifischen Ausführungen erhältlich. Möglich macht es die Tatsache, dass Bremsen und Kupplungen bei KEB zu über 90 Prozent innerhalb des eigenen Betriebs gefertigt werden können. Aufgrund dieser hohen Fertigungstiefe hat KEB in jedem Schritt des Fertigungsprozesse Zugriffsmöglichkeiten und kann Änderungen bzw. Anpassungen unkompliziert und schnell durchführen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Ergebnis den Wünschen und technischen Anforderungen des Kunden auf Dauer entspricht.
Der Ansatz „100 Prozent Made in Germany“ bezieht sich auf die Bremsen von KEB, die ohne seltene Erden oder sonstigen Materialien, die aus Staaten außerhalb Europas importiert werden, auskommen. Aufgrund von Lieferbedingungen, die nicht unter dem Einfluss von aktuellen Ausfuhrkontrollen o.Ä. stehen, erhöht sich für Kunden somit die Planbarkeit.
Sind Ferrit-Magnete eine Alternative zu Seltenen Erden?
Aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit Seltener Erden stellt sich die Frage nach alternativen Materialien wie etwa Ferrit-Magneten. Grundsätzlich sind diese in bestimmten Applikationen denkbar und können dort etwa Neodym oder Samarium-Kobalt ersetzen. Doch in der Praxis bestehen einige Einschränkungen. Zwar sind Ferrit-Magnete tendenziell kostengünstiger und schneller verfügbar, sie verfügen jedoch im Vergleich über eine geringere magnetische Energie und sind aufgrund ihrer Beschaffenheit spröde und mechanisch empfindlich. Zudem wird ein größerer Bauraum bei gleicher magnetischer Kraft benötigt. Das ist ein Argument gegen den Einsatz von Ferrit-Magneten, da im Anlagen- und Maschinenbau insbesondere auf eine kompakte Bauweise Wert gelegt wird und auch hohe Ansprüche hinsichtlich einer präzisen Steuerung bestehen. Vor diesem Hintergrund empfiehlt sich als Alternative zu Seltenen Erden der Einsatz von kompakten Haltebremsen mit der Leistung von Permanentmagnetbremsen (COMBISTOP S1).
Sie möchten unabhängig von Seltenen Erden werden? So gehen Sie vor:
In verschiedenen Fällen ist der Umstieg auf Bremsen ohne Seltene Erden problemlos möglich – und KEB unterstützt Sie bei Ihrer Lösung. Ganz nach dem Motto: „Individualität ist unser Standard“. Unsere Experten aus dem Bereich Bremsen und Kupplungen sind Ihre ersten Ansprechpartner und freuen sich auf Ihre Anfrage.